125 Jahre Ortsgruppe Weißenstein und Gausternwanderung 2016
Am letzten Juni-Wochenende feierte die Ortsgruppe Weißenstein des Schwäbischen Albvereins ihr 125jähriges Bestehen. Den Festabend am Samstag eröffnete die Big-Band Lauterstein parallel zum Stehempfang. Bekannte Melodien wie „In the mood“ oder „ Tears in heaven“ wurden schwungvoll zu Gehörgebracht. Daneben lief eine Power-Point-Präsentation mit alten und neuen Bildern aus der Geschichte der Ortsgruppe.
Der 1. Vorsitzende Alois Ziller begrüßte die Gäste und kündigte zum Auftakt den gemischten Chor des Liederkranzes Weißenstein an. Mit ihren ansprechenden Liedvorträgen, unter anderem dem Stauferlandlied und weiteren Volksliedern, zeigten die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Elke Lang ihre Heimatverbundenheit.
Es folgten Grußworte von Bürgermeister Lenz, Herrn Gramlich als Vertreter von Landrat Wolff, durch Hermann Färber, Mitglied des Bundestags und von dem Gauvorsitzenden Rainer Maier, gleichzeitig Vertreter des Hauptvereins. Sie alle hoben die Bedeutung des Schwäbischen Albvereins und der Ortsgruppen mit ihrem Einsatz für die Natur, gewachsene Traditionen und die Gemeinschaft hervor. Ganz wichtig ist auch die Pflege und Markierung der Wanderwege, die unverzichtbar für den Tourismus in der Umgebung sind.
Es folgte ein Auftritt der Volkstanzgruppe Süßen in der Festtagstracht des oberen Filstals aus dem 19. Jahrhundert. Sie zeigte ein Potpourri schwäbischer Tänze und bewies dabei ihr komödiantisches Talent. Das Publikum spendete begeistert Beifall. Michael Lang begann seinen Festvortrag mit den eigenen Kindheitserinnerungen über Albvereinswanderungen in den 1970er Jahren und leitete dann zu den Anfängen der Ortsgruppe vor125 Jahren über. Im Jahr 1891 waren die Menschen viel mehr zu Fuß unterwegs und brauchten das Wandern vermutlich nicht als Zeitvertreib. Zu den Gründern gehörten die besser gestellten Bürger von Weißenstein, die damals schon einen anderen Blickwinkel hatten. Dieser unterscheidet sich kaum von den heutigen Aufgaben: Erstellung und Pflege von markierten Wanderwegen an der Albtraufkante, dem heutigen Hauptwanderweg 1, der bis nach Tuttlingen führt. Michael Lang zeigte die weitere Geschichte über die Weltkriege auf und endete mit den vielfältigen Aktivitäten der früheren Vorsitzenden Konrad Boser und Klothilde Hänle.
Nach der Pause unterhielt der schwäbische Liedermacher und Poet Harald Immig mit Ute Wolf die Gäste mit altbekannten und neuen Liedern. Anschließend zeigte die Volkstanzgruppe Süßen in Handwerkertracht Tänze, die das Arbeitsleben der schwäbischen Bevölkerung im vorletzten Jahrhundert symbolisierten. Die gekonnte Darbietung endete mit dem Webertanz, der höchste Konzentration erforderte. Es war die reine Freude, den tanzenden Paaren zuzusehen. Mit ihrem zweiten Auftritt sorgten Harald Immig und Ute Wolf weiter für gute Stimmung und unterhielten die Festgäste mit den passend ausgewählten Liedern bis kurz vor Mitternacht. Das Programm endete mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Kein schöner Land . . .“.
Am Sonntag war Weißenstein Ziel und Endpunkt der diesjährigen Gausternwanderung. Schon zeitig erreichten die ersten Wandergruppen das Zelt auf der Albvereinswiese. Etwa 50 Personen begaben sich mit der Historikerin Dr. Gabriele von Personen begaben sich mit der Historikerin Dr. Gabriele von Trauchburg auf „Spurensuche“ durchs „Städtle“, zur Kirche „Maria Himmelfahrt“ und dem Viehhof mit Resten der ehemaligen Brauerei. Der ökumenische Gottesdienst griff die Themen Natur, Wandern und dabei die Erfahrung des Miteinanders von Menschen und Gott auf. Inzwischen waren die zahlreichen Gruppen aus nah und fern eingetroffen. Auch aus der Partnergemeinde Rietheim bei Münsingen hatten sich Wanderfreunde (allerdings motorisiert) auf den Weg gemacht. Das Mittagessen fand bei den ca. 400 Besuchern reißenden Absatz und auch Kaffee und den leckeren selbst gemachten Kuchen wurde munter zugesprochen.
Grußworte sprachen die Landtagsabgeordneten Nicole Razavi und Peter Hofelich. Sie lobten das Engagement des Schwäbischen Albvereins beim Sport und im Naturschutz. Gauvorsitzender Rainer Maier freute sich über die anwesenden Gruppen, gratulierte der Ortsgruppe zu ihrem Jubiläum, der Zusammenarbeit unter den örtlichen Vereinen und den zahlreichen Aktivitäten. Am Nachmittag machten sich erneut ungefähr 120 Personen zu einer Tour ins Weißensteiner Städtle mit Stadttor, der Figur des heiligen Nepomuk und der Barockkirche Maria Himmelfahrt auf. Weiter ging es zum Schloss, das mit der Schlosskapelle von Familie Kage vorgestellt wurde. Spannend war auch der Gang in die „Unterwelt“, ehemalige Brauereikeller, die ebenfalls unter fachkundiger Führung besichtigt werden konnten.
Für die gesamte Vorstandschaft bedankte sich der Vorsitzende Alois Ziller bei allen Besuchern für ihr Kommen sowie allen Mitwirkenden, Helferinnen und Helfern am Festabend in der Turnhalle und am Sonntag. Dabei galt sein Dank besonders Frau Gabriele von Trauchburg, dem Ehepaar Kage, Eberhard König, Konrad Rühle und Michael Lang für ihre Begleitung der Gruppen. „Herzlichen Dank“ sagte er allen, die ihre Arbeitskraft und ihre Koch- und Backkünste an diesem Wochenende für das gelungene Fest zur Verfügung gestellt hatten. Den Abschluss des gelungenen Wochenendes feierte die Ortsgruppe mit Freunden und Helfern in gemütlicher Runde im Zelt.
Den Festvortrag von Michael Lang finden Sie hier noch einmal zum Nachlesen: Vortrag 125 Jahre SAV OG Weißenstein